Seit Jahren ist bei der Prüfung von Automotive Exterior Komponenten eine Besprühung der Probenrückseite mit Wasser üblich. Erforderlich ist dies, um die Anforderungen der Norm SAE J2527, ein leistungsbasierter Ersatz für SAE J1960, zu erfüllen. Das ist die einzig bekannte Norm, die diese ungewöhnliche Verfahrensweise erfordert. In unseren Q SUN Xe-3 und Xe-2 Prüfgeräten bieten wir optional auch eine rückseitige Besprühung an, um die Anforderungen der Norm zu erfüllen - stellen uns aber dennoch die Fragen: Was wird durch Besprühung der Probenrückseite erreicht? Ist diese Verfahrensweise nützlich?
Die Antwort auf beide Fragen ist ein eindeutiges NEIN. Tatsächlich ist das beidseitige Sprühen eher kontraproduktiv, da es unnötig viel Wasser verschwendet und dabei manchmal sogar die Probenetiketten abwaschen kann.
Diese Anforderung in der SAE J2527 ist ein hervorragendes Beispiel für die Gefahren hardwarebasierter Bewitterungsstandards. Der ursprüngliche Tester, der bei der Entwicklung dieses Standards verwendet wurde, wurde vor über 25 Jahren für diese beidseitige Sprüh- "Option" gar nicht ordnungsgemäß eingerichtet, aber seine Implementierung in den hardwarebasierten Standard zwang alle, diesen Fehler zu verbreiten. Daher halten wir uns heute immer noch an einen Standard, der mehr als doppelt so viel Wasser verbraucht wie er sollte, der nur mit bestimmten Testern betrieben werden kann und der trotzdem keine besseren Ergebnisse als andere Prüfverfahren mit dem üblichen einseitigen Sprühen von Vorne oder Verfahren mit Kondensation liefert.